Aufführung des Live-Podcasts „Held*innen des 20. Julis 1944: Widerstand und Erinnerung“

| von Regine Winkle, Johannes Steymans

Eine Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Attentats

Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg gehört zu den prominentesten Gesichtern des Widerstandes gegen das nationalsozialistische Regime. Am 20. Juli 1944 brachte er einen Sprengsatz im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ zur Detonation, der Adolf Hitler töten sollte. Nach dem erfolgten Attentat wollte die Widerstandsgruppe, der Stauffenberg angehörte, die Regierung stürzen und mit den Alliierten in Friedensverhandlungen treten. Doch der Umsturzversuch scheiterte. Hitler überlebte leicht verletzt. Stauffenberg und weitere Mitverschwörer wurden festgenommen und noch in der Nacht zum 21. Juli erschossen, zahlreiche weitere Mitglieder der Gruppe wurden in den folgenden Monaten verhaftet und hingerichtet.

Für unsere Schule spielt die Erinnerung an das Attentat eine besondere Rolle, denn sowohl Claus als auch sein Bruder Berthold Schenk Graf von Stauffenberg waren Schüler des Ebelu. Seit 1958 findet deshalb jährlich zum 20. Juli eine Gedenkveranstaltung statt.

Am Samstag jährt sich das Attentat zum 80. Mal. Gemeinsam mit dem Haus der Geschichte haben deshalb Schülerinnen und Schüler des Ebelu den Podcast „Held*innen des 20. Julis 1944: Widerstand und Erinnerung“ entwickelt. In drei Folgen geben sie einen Einblick in den Ablauf der Ereignisse, beleuchten die oft vergessene Bedeutung der Frauen in der Widerstandsgruppe und setzen sich kritisch mit der Frage nach der angemessenen Form des Erinnerns auseinander. Aufgenommen wurde der Podcast am 16. Juli vor Publikum in der Stauffenberg Erinnerungsstätte im Alten Schloss und wird bald online verfügbar sein.

Dass ausgerechnet der 16. Juli für die Aufführung gewählt wurde, ist übrigens kein Zufall. Es ist der Geburtstag Fritz Bauers, der ebenfalls das Ebelu besuchte. Bauer setzte sich in den 1950er-Jahren maßgeblich dafür ein, dass die Widerstandskämpfer vom 20. Juli, die von vielen noch als „Vaterlandsverräter“ wahrgenommen wurden, rehabilitiert wurden.

Wir danken dem Haus der Geschichte für die wundervolle, bereichernde Zusammenarbeit!

Lesen Sie außerdem den Artikel in der Stuttgarter Zeitung: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.80-jahre-attentat-auf-hitler-wie-schueler-stauffenberg-und-den-widerstand-sehen.c44f1038-a69c-4994-8d6a-3689a53c979d.html.