Immer eine Reise wert!

| von Judith Sauer, KS1

Die KS1 auf Studienfahrt in Berlin

Am Montag dem 19. September 2022 traf sich die gesamte Kursstufe 1 um 6:45 Uhr am Rotebühlplatz, um gemeinsam die Studienfahrt nach Berlin anzutreten. Um Punkt 7:00 Uhr, dem vereinbarten Zeitpunkt, wurde der Motor des Buses gestartet. Dabei vertraten Frau Endres, Frau Massa-Hawa, Herr Tame und Herr Strecker die Lehrerschaft.

Nach knapp 7 Stunden kamen wir beim Hostel an. Das three little pigs in Berlin Kreuzberg war wirklich ideal. Nach einer kurzen Zeit machen wir uns dann auf den Weg zum Bundestag, welcher nur 15 Gehminuten entfernt war. Auf dem Weg hörten wir uns verschiedene Referate über die Themen Anhalter Bahnhof, Holocaust Mahnmal, Brandenburger Tor und Hotel Adlon an, welche verschiedene Schüler vorbereitet hatten und nun vor Kleingruppen präsentierten. Im Anschluss hatten wir die Freude, in den Bundestag zu dürfen und einen Vortrag über die Geschichte des Bundestages zu hören. Danach durften wir uns noch die Kuppel des Reichstags ansehen, indem wir auf die Terrasse fuhren und sogar in sie hinein gingen, um einen 360° Blick über das Berlin bei Nacht zu erhaschen, was einen tollen Abschluss des Tages darstellte.

Am Dienstag trafen wir uns alle, um zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand zu fahren. Dort folgten wir Führungen, welche uns über den zweiten Weltkrieg, seine Anfänge, sein Ende und seine Folgen informierten. Wir lernten viel dazu und waren glücklich, das, was wir bis jetzt nur in Klassenzimmern gelernt hatten, in einer Umgebung zu erfahren, wo Handlungen daraus wirklich geschehen waren. Es brachte uns der Geschichte näher und ich spreche für alle, wenn ich sage, dass es uns die Grausamkeit des Geschehenen stärker denn je vor Augen geführt hat. Danach stand eine Aktivität namens „Berlin und Bike - Berliner Mauer“ bevor. Alle bekamen einen Fahrradhelm und ein Fahrrad verpasst, denn: der Name „Berlin on Bike“ war Programm. In kleinen Gruppen starteten wir unsere Fahrradtour durch Berlin.

Am Mittwoch war unser freier Tag. Wir trafen uns am Mittwoch nur im Seminarraum, wo verschiedene Referate gehalten wurden, um als Inspiration für den freien Tag zu dienen. Themen die East Side Gallery, Kurfürstendamm und Gedächtniskirche, Tempelhof Bezirk Berlin Friedrichshain und seine Sehenswürdigkeiten, Bezirk Berlin Kreuzberg und seine Sehenswürdigkeiten und aktuelle Ausstellungen in der Museumsinsel wurden vorgestellt und empfohlen. Danach stand es uns frei, wo wir hingehen wollten, wir sollten jedoch ein Selfie an einem der genannten Orte machen, um bezeugen zu können, dass wir dort waren. Das war die einzige Aufgabe des Tages bis 16:15 Uhr. Denn um 16:15 Uhr trafen wir uns gemeinsam alle wieder am Paul-Löbe-Haus, um mit Maximilian Mörseburg (einem Mitglied des Bundestages) zu sprechen und Fragen zu stellen. Es war sehr interessant, seine Sicht auf die Politik und die aktuellsten politischen Themen zu erfahren. Hierbei war er für jedes Thema offen und sehr zuvorkommend.

Im Gegensatz zum Mittwoch treffen wir uns am Donnerstag wieder alle zusammen am Hostel, um gemeinsam einen Spaziergang mit Referaten über die Themen Checkpoint Charlie, Berliner Schloss, Museumsinsel, Hackesche Höfe und Berliner Dom zu machen. Anschließend stand ein Besuch zum beeindruckenden berliner Dom mit Kuppelrundgang an. Danach trafen wir uns am Stasi-Museum wieder. Erneut teilten wir uns in zwei kleinere Gruppen auf, welche zeitversetzt ein Gespräch mit einer Zeitzeugin, welche in der DDR geboren und aufgewachsen war, führten und eine Führung durch das Stasi Museum bekamen. Der Höhepunkt war natürlich das Gespräch mit der Zeitzeugin, die uns sowohl etwas über sich selbst erzählt als auch unsere Fragen beantwortet und uns wirklich vor Augen geführt hat, wie es damals gewesen war. Ähnlich wie bereits beim Holocaust Mahnmal ist uns allen bewusst geworden, wie entfernt uns diese Zeiten heutzutage manchmal vorkommen und wie nah sie eigentlich doch noch sind, wie real, wie präsent. Die Frau hat sehr offen gesprochen und uns mit ihrer Geschichte berührt, mit ihrem lustigen Wesen und ihren flotten Sprüchen amüsiert, aber auch tief beeindruckt.

Am nächsten Tag war unser letzter Tag; Zimmerkontrollen wurden gemacht, die Koffer und Taschen in einem Raum deponiert. Aber es stand noch immer etwas an: eine Bunker- und Informationstour über den kalten Krieg. Wir erforschen die berliner Unterwelt, erfuhren viel über die Stimmung und Lage im kalten Krieg und wurden in die Konzepte verschiedener Bunker eingewiesen. Die Themen, die der Guide ansprach, waren aktueller denn je und vielleicht auch deshalb auch noch eindrücklicher als man es sich vorgestellt hatte. Durch die Tour bekamen wir wie eine Art „Blick hinter die Kulissen“ der Vorstellungen der Ingenieure und der damaligen Regierung, die uns wie bereits beim Holocaustmahnmal, der Gedenkstätte des Deutschen Wiederstandes und dem Stasi Museum erneut die Realität vor Augen zeigte und uns an der Ernsthaftigkeit der damals geschehen Ereignisse teilhaben ließ. Wir sind alle dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, diese Gefühle zu erleben, um uns der Ernsthaftigkeit der früheren, aber auch der zukünftigen Ereignisse bewusster zu werden und um zu verstehen, welchen Wert der Vergleich zur heutigen Zeit eigentlich in unserem Leben spielt.

Danach ging es direkt in den Bus und zurück nach Stuttgart, wo wir pünktlich zur vereinbarten Zeit um 22:00 Uhr ankamen.